Derzeit findet das jährliche Besitzertreffen der NFL statt. Das geht einher mit möglichen Regeländerungen in der besten Footballliga der Welt, über die abgestimmt wird. Dieses Jahr lag und liegt das Hauptaugenmerk vor allem auf zwei Optionen, die den Kickoff betreffen.
So haben zum einen die Philadelphia Eagles den Vorschlag gemacht, dass Teams, die einen Touchdown oder ein Field Goal erzielt haben, die Option haben, das Offensivspiel an der eigenen 20-Yard-Linie und mit einem vierten Versuch fortzuführen, also ein Fourth-and-20. Gelingt dieser Versuch mit einem neuen First Down, dürfte das Team den Drive fortführen.
Die Eagles erhofften sich damit, den vielen Regeländerungen entgegenzuwirken, die es in den vergangenen Jahren schwieriger denn je gemacht haben, die Onside Kicks zurückzugewinnen. Der Vorschlag wurde allerdings abgelehnt.
Massive Regeländerungen beim Kickoff
Eine Regeländerung gibt es stattdessen beim regulären Kickoff. Ab der neuen Saison kommt die sogenannte Hybrid Kickoff Rule zum Einsatz, die laut CBS in einem 29-3-Votum beschlossen wurde und dem Beispiel der Konkurrenzliga XFL folgt. Auch in der europäischen und von Patrick Esume verantworteten Liga EFL wird dieses Modell angewendet.
Der Kickoff wird demnach weiterhin von der eigenen 35-Yard-Linie ausgeführt. Anders als zuvor warten die Teamkollegen des Kickers aber nicht an derselben Linie, sondern stehen dem gegnerischen Return-Team an der gegnerischen 40-Yard-Linie fast unmittelbar gegenüber.
Zwei Returner warten derweil in der Landing Zone zwischen der Goalline und der eigenen 20-Yard-Linie auf den Kickoff. Ihre Beschützer stehen zwischen der eigenen 35- und 30-Yard-Linie. Der Kicker und die zwei Returner sind die einzigen Spieler, die sich bewegen dürfen, bis der Ball den Boden oder einen Spieler berührt.
Ein Fair Catch ist darüber hinaus nicht mehr erlaubt. Bei einem Touchback wird das Spiel an der 30-Yard-Linie fortgesetzt. Und ein Onside Kick muss fortan beim Schiedsrichterteam angekündigt werden. Überraschende Onside Kicks wird es also nicht mehr geben.
Return-Rate soll elementar erhöht werden
Was ändert das? Zunächst das Offensichtlichste: Das Kickoff-Team rennt nicht mehr mit einem vollen Anlauf über das halbe Feld auf das Return-Team zu. Das soll Highspeed-Kollisionen und Verletzungen, vor allem Gehirnerschütterungen, vorbeugen. Gleichzeitig soll die Return-Rate erheblich erhöht werden. Die lag in der vergangenen Saison bei nur noch 21,7 Prozent.
In 544 Spielen der Regular Season gab es mickrige vier Return-Touchdowns. Der Kickoff wurde mehr und mehr zum Rohrkrepierer, der mehr Verletzungen und lange Unterbrechungen hervorrief als spannende Spielszenen. Nun erhoffen sich die Verantwortlichen eine Return-Rate bis zu 80 Prozent bei gleichzeitiger Gewährleistung der Gesundheit der Spieler.