Jedes Jahr werden die Buffalo Bills im Vorfeld einer Saison aufs Neue als Anwärter auf den Super Bowl genannt. Mit Josh Allen zieht schließlich einer der besten Quarterbacks der Liga die Fäden, in der AFC East sind sie schließlich seit vier Jahren das Maß aller Dinge. Doch es gibt noch eine Regelmäßigkeit, die die Bills Jahr für Jahr einholt: das Scheitern an den Kansas City Chiefs.
In drei der letzten vier Spielzeiten flogen die Bills gegen die Chiefs aus den Playoffs. 2020, 2021, und 2023 sogar zu Hause. Dazwischen quetscht sich nur die Niederlage gegen die Cincinnati Bengals 2022, die ebenfalls alle Super-Bowl-Träume platzen ließ. Das regelmäßige Aus in den Playoffs lassen Zweifel daran, inwiefern das personell top aufgestellte Team bereit ist für die wirklich großen Spiele.
Diese Zweifel kamen nun offenbar auch im Front Office auf - und als Reaktion haben die Buffalo Bills gleich sechs größtenteils langjährige Teammitglieder entlassen. Safety Jordan Poyer, Center Mitch Morse, Cornerback Siran Neal, Wide Receiver Deonte Harty und Running Back Nyheim Hines: Sie alle können sich neue Teams suchen. Auch Cornerback Tre’Davious White soll gefeuert werden, hier fehlt aber noch die offizielle Bestätigung.
Es ist der absolute Abriss bei den Bills. White spielt seit 2017 in Buffalo, machte 82 Spiele für die Franchise. Poyer ist ebenfalls seit 2017 an Bord, sammelte seitdem 682 Tackles für die Bills. In den vergangenen vier Spielzeiten war Poyer einer der Team Captains. Das gilt auch für Morse, der ebenfalls stolze fünf Jahre lang für die Buffalo Bills auflief. Und Neal muss sich nach sechs Jahren im Westen von New York nach einer neuen Organisation umsehen.
Miller verzichtet auf Grundgehalt
Einzig Harty sticht in dem Sextett etwas heraus, der Wide Receiver kam erst im letzten Sommer zur Franchise. Und Hines, seit 2022 an Bord, verpasste die vergangene Saison mit einem Kreuzbandriss.
Der Kahlschlag liegt auch in der angespannten Cap-Space-Situation der Bills begründet. Allein mit der Entlassung von White spart Buffalo 10,2 Millionen Dollar Cap Space ein, 6,2 Millionen Dollar Dead Cap bleiben in den Büchern stehen. Dass Poyer, Morse, Neal, Harty und Hines vor die Tür gesetzt wurden, verschafft den Bills 26 Millionen Dollar frei gewordenen Cap Space. Vor den sechs Abgängen wurde der Salary Cap beim NFL East Champion noch um 40 Millionen Dollar überschritten.
Um weitere Millionen einzusparen wurde zudem der Vertrag von Von Miller umstrukturiert. Statt eines Grundgehalts von 17,145 Millionen Dollar bezieht Buffalos Defensivspieler in der neuen Saison nur noch 8,855 Millionen Dollar. Mit einem Signing Bonus und weiteren Millionenzulagen können die Bezüge dafür aber bis auf 20 Millionen und damit mehr als der alte Vertrag steigen. Die Bills räumen damit 8,6 Millionen Dollar Cap Space frei.