An diesem Sonntag ist es wieder so weit, das weltweit größte Einzelevent im Sport steht an. In Las Vegas findet Super Bowl LVIII, also Nummer 58, statt. Im Allegiant Stadium treffen die Kansas City Chiefs auf die San Francisco 49ers und ermitteln den neuen NFL-Champion. Im Vorfeld fragen sich natürlich alle: Wer wird gewinnen? Wer ist der Favorit?
Es ist noch gar nicht so lange her, da standen sich die beiden Teams schon einmal im Super Bowl gegenüber. Am 2. Februar 2020 gab es das Duell in Miami, damals behielten die Chiefs die Oberhand und gewannen mit 31:20. Für Kansas City war es damals der erste Super-Bowl-Sieg seit 50 Jahren und gleichzeitig der Start einer Dynastie.
Einige Spieler von vor vier Jahren sind auch dieses Mal mit dabei, aber es gibt auch neue Gesichter. Die 49ers etwa haben einen anderen Quarterback als damals, Brock Purdy steht in seinem ersten Endspiel und will sein Märchen als "Mr. Irrelevant" krönen.
Super Bowl 2024: Die wichtigsten Fakten in der Übersicht
Begegnung | Kansas City Chiefs - San Francisco 49ers |
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Event | Super Bowl LVIII |
Ort | Allegiant Stadium | Las Vegas |
Termin (Ortszeit) | Sonntag, 11. Februar 2024 | 15:30 Uhr |
Deutsche Zeit | Montag, 12. Februar 2024 | 00:30 Uhr |
Übertragung |
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Super Bowl 2024: Die Ausgangslage beider Teams
Mit welchen Voraussetzungen gehen die Chiefs und die 49ers in den anstehenden Super Bowl? Wie sieht die Formkurve aus?
Super Bowl 2024: Ausgangslage und Form der Kansas City Chiefs
Die Chiefs erlebten eine für ihre Ansprüche zähe Regular Season, die Offense um Star-Quarterback Patrick Mahomes produzierte nicht auf dem gewohnten Niveau. Das lag vor allem an vielen Fehlern der Receiver, aber auch Mahomes selbst agierte nicht so, wie man ihn kannte.
Dass es dennoch zum erneuten Division-Sieg in der AFC West reichte, hatte viel mit der schwachen Konkurrenz innerhalb der Division zu tun, aber auch mit einer starken Defense der Chiefs. Die Unit um Pass Rusher Chris Jones war das Aushängeschild und rettete die Offense mehrfach.
Pünktlich zu den Playoffs aber lief auch der Offensivmotor bei Kansas City wieder runder. Von Spiel zu Spiel steigerte sich auch Mahomes, der dann im AFC Championship Game gegen die Baltimore Ravens eine fantastische erste Halbzeit spielte und wieder jenes Niveau zeigte, das ihn zum besten Quarterback der vergangenen Jahre machte.
Pünktlich zum wichtigsten Spiel der Saison scheint der Titelverteidiger also seine Topform gefunden zu haben.
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Super Bowl 2024: Ausgangslage und Form der San Francisco 49ers
Abgesehen von einer Schwächephase im Oktober, als die 49ers drei Spiele nacheinander verloren, walzten die Kalifornier durch die reguläre Saison. Am Ende stand der Nummer-1-Seed in der NFC. In den Playoffs gab es Siege gegen die Green Bay Packers und im NFC Championship Game gegen die Detroit Lions.
Doch souverän waren die Vorstellungen in der Postseason bis dato nicht. Sowohl gegen die Packers als auch gegen die Lions hätte es gut und gerne Niederlagen setzen können, der Sieg gegen Detroit nach einem 17-Punkte-Rückstand zur Halbzeit war am Ende auf Running Back Christian McCaffrey und einige glückliche Fügungen in der zweiten Hälfte zurückzuführen.
Vor allem die Defense bereitet den 49ers-Fans und dem Coaching Staff vor dem Super Bowl Kopfschmerzen. Es mangelte an Einsatz, einzelne Spieler verließen sich lieber auf andere, als selbst ein Tackling zu setzen. Defensive Coordinator Steve Wilks nannte die Vorstellungen "inakzeptabel" und "peinlich".
Offensiv bewies Brock Purdy zweimal starke Nerven und führte sein Team gegen die Packers und die Lions jeweils zum Comeback, zuvor aber waren auch seine Leistungen äußerst schwankend. Die Fragezeichen bei San Francisco vor dem wichtigsten Spiel der Saison sind gewaltig.
Kansas City Chiefs vs. San Francisco 49ers: Der Weg in den Super Bowl
Kansas City Chiefs | San Francisco 49ers | |
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26:7 vs. Miami Dolphins | Wildcard Round | Bye Week |
27:24 @ Buffalo Bills | Divisional Round | 24:21 vs. Green Bay Packers |
17:10 @ Baltimore Ravens | Conference Championship | 34:31 vs. Detroit Lions |
Super Bowl 2024: Verletzungen und Personal
Die Chiefs müssen im Super Bowl auf Pass Rusher Charles Omenihu verzichten, er zog sich im AFC Championship Game gegen die Ravens einen Kreuzbandriss zu. Ein bitterer Ausfall für Kansas City, denn Omenihu erlebte eine Breakout-Saison und war ein wichtiger Teil der Defense.
Fragezeichen stehen zudem noch hinter Guard Joe Thuney, der aufgrund einer Brustverletzung bereits das Spiel gegen Baltimore verpasste. Er gehört in der Offensive Line zu den wichtigsten Beschützern von Quarterback Mahomes.
Bei den 49ers richten sich die Blicke in den Tagen vor dem Super Bowl vor allem auf Tight End George Kittle, der aufgrund einer Zehenverletzung nicht trainieren konnte. Zudem ist der Einsatz von Cornerback Ambry Thomas fraglich.
Super Bowl 2024: Wer ist der Favorit?
Hätte es dieses Duell in der Regular Season gegeben, wären die 49ers als klare Favoriten ins Spiel gegangen. Doch inzwischen haben sich die Vorzeichen geändert. Die Chiefs sind besser in Form und warfen mit den Ravens das vielleicht beste Team der Saison aus den Playoffs.
Die Offense um Patrick Mahomes hat an Fahrt aufgenommen und konnte auch gegen die starke Defense der Ravens Punkte machen. Gleichzeitig bewies die Defense der Chiefs einmal mehr ihre Extraklasse und stellte den wahrscheinlichen MVP Lamar Jackson komplett kalt.
Die 49ers ihrerseits haben den Flow der Saison etwas eingebüßt und kamen nur mit einigem Zittern und diversen Kraftakten in den Super Bowl. Leistet sich San Francisco derartige Aussetzer wie gegen die Lions in Halbzeit eins, werden die Kalifornier keine Chance haben. Eine Aufholjagd gegen diese Defense der Chiefs ist unrealistisch.
San Francisco muss also von Beginn an hellwach sein und benötigt vor allem von der eigenen Defense eine deutliche Steigerung. Doch selbst wenn sie abliefert, kommt es im Duell zweier starker Defensiven darauf an, welcher Quarterback dieses eine Play mehr macht, das zum Sieg führt. Denn auf McCaffrey allein können die 49ers nicht bauen.
Und hier besitzt Mahomes einfach eine ganz andere Erfahrung, vor allem im Super Bowl. Es ist bereits seine vierte Teilnahme am großen Endspiel, für Brock Purdy ist es das Debüt. Schon in den Playoffs zuvor wirkte er etwas Niveau, die Aura des Super Bowls ist noch einmal etwas ganz anderes. Kurzum: Die Chiefs gehen als Favorit ins Spiel.