Das deutsche Profi-Radsportteam Bora-hansgrohe setzt bei der 110. Tour de France (1. bis 23. Juli) auf zwei deutsche Fahrer. Im am Donnerstag verkündeten Aufgebot steht neben Bergspezialist Emanuel Buchmann (Ravensburg) auch Allrounder Nils Politt (Köln). Angeführt wird die Mannschaft, die zum zehnten Mal bei der Frankreich-Rundfahrt startet, von Jai Hindley. Der australische Giro-Sieger von 2022 soll für ein Top-Ergebnis in der Gesamtwertung sorgen.
Buchmann sei "unser absoluter Schlüssel, wenn es im Hochgebirge darum geht, Jai Hindley aufs Podium zu bringen", sagte der Sportliche Leiter Rolf Aldag dem SID. Auf eigene Ambitionen muss Buchmann aber trotzdem wohl nicht gänzlich verzichten: "Es wird Etappen geben, bei denen man sagt, dass es für ihn selber Möglichkeiten gibt, zu leuchten und zu strahlen."
Politt mit Chancen in Fluchtgruppen
Politt soll seine Vielseitigkeit ausspielen und neben der Sprint-Vorbereitung auch die Bergfahrer unterstützen. "Und er hat sicher mindestens zwei Etappen, auf denen er versuchen kann, in eine Fluchtgruppe zu gehen", sagte Aldag: "Es hört sich nach viel Arbeit an, aber Nils ist einfach auch brutal stark."
Ergänzt wird das Aufgebot durch Marco Haller (Österreich), Bob Jungels (Luxemburg), Danny van Poppel (Niederlande) und Jordi Meeus (Belgien). Meeus, der auf den Flachetappen für Erfolge sorgen soll, erhielt überraschend den Vorzug vor dem Iren Sam Bennett.
Der achte und letzte Kaderplatz ist noch offen und soll durch einen weiteren Kletterspezialisten besetzt werden. Die Personalentscheidung soll am Wochenende fallen. Die deutschen Fahrer Maximilian Schachmann und Lennard Kämna sind keine Optionen.