Bundestrainer Stefan Horngacher hat nach der schwächsten Weltcupsaison der deutschen Skispringer seit elf Jahren Spekulationen um einen Rücktritt eine Absage erteilt. "Ich werde weitermachen, ja", sagte der Österreicher nach dem Saisonfinale im slowenischen Planica in der ARD. Mit nur zwei Siegen und acht Podestplätzen sind die DSV-Adler ihre schwächste Saison seit elf Jahren gesprungen. Weniger Siege gab es zuletzt 2011/12 (1), weniger Podestplätze 2010/11 (6). Aufgewertet wird die Bilanz durch das Abschneiden bei der WM in Planica.
Andreas Wellinger und Karl Geiger holten dort Silber und Bronze im Einzel von der Normalschanze. Horngacher kündigte an, im Sommer ein neues Trainingskonzept erstellen zu wollen. "Wir werden an verschiedenen Schrauben drehen und versuchen, wieder in die richtige Spur zu finden", sagte der 53-Jährige, der durchaus selbstkritisch war: "Es gibt immer Dinge, die man sich auf die Kappe schreiben kann."
Rückendeckung erhielt der ehemalige Chefcoach Polens von Sven Hannawald. "Die Trainingsmethodik von Stefan Horngacher hat in Polen gefruchtet, er hat in Kamil Stoch einen zweimaligen Tourneesieger gestellt. Uns waren dieses Jahr materialbedingt die Hände gebunden. Ich lege mich trotzdem fest: Unter Horngacher wird der nächste deutsche Tourneesieger kommen", sagte Hannawald, der 2001/02 als bislang letzter Deutscher die Vierschanzentournee gewann.