Skisprung-Olympiasieger Severin Freund hat überraschend seine Karriere beendet. Diesen Entschluss verkündete der erfolgreichste DSV-Adler der vergangenen 20 Jahre am Sonntag beim Weltcup-Finale in Planica. Neben Olympia-Gold mit dem deutschen Team 2014 in Sotschi waren vier WM-Titel, der Gewinn des Gesamtweltcups und 22 Weltcupsiege die Höhepunkte in der langen Laufbahn des 33-Jährigen.
"In den letzten Wochen ist mir klar geworden, dass die Zeit als aktiver Sportler zu Ende geht", sagte der Niederbayer: "Ich hatte wirklich schöne Jahre und habe viele wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen. Nach meinem Comeback mit den tollen Erfolgen in den letzten beiden Jahren bin ich mit mir im Reinen und kann dieses Kapitel in meinem Leben so abschließen, wie ich es mir vorgestellt habe." Eine Woche zuvor war bereits Freunds langjähriger Weggefährte Richard Freitag (30) zurückgetreten.
Freund kämpft sich nach zwei Kreuzbandrissen und Meniskus-OP zurück
Freund hatte sich nach zwei Kreuzbandrissen im Jahr 2017 und einer weiteren Meniskus-OP Anfang 2018 mühsam zurück ins deutsche Weltcup-Team gekämpft. Zwar erreichte er danach nicht mehr die alte Stärke, feierte aber noch späte Erfolge: 2021 wurde Freund in Oberstdorf Team-Weltmeister, vor zwei Wochen noch gewann er bei der Skiflug-WM in Vikersund Silber mit dem deutschen Team. Für die Olympischen Spiele in Peking hatte er sich nicht qualifiziert.
Seine beste Saison erlebte Freund 2014/15. Damals holte er bei der WM in Falun/Schweden Gold von der Großschanze und mit dem Mixed-Team, gewann schließlich in einem denkwürdigen Finale als bislang letzter Deutscher den Gesamtweltcup vor dem punktgleichen Slowenen Peter Prevc. Nur der Vierschanzentournee-Sieg war ihm nie vergönnt.
Freund, der mit Frau Caren und Töchterchen Johanna in München lebt, soll möglichst dem Deutschen Skiverband (DSV) erhalten bleiben.