Andrea Petkovic steht in der zweiten Runde der French Open. Die 34-Jährige aus Darmstadt, die 2014 in Paris das Halbfinale erreicht hat, setzte sich in ihrem Auftaktmatch mit 6:4, 6:2 gegen Oceane Dodin aus Frankreich durch. Nächste Gegnerin der Nummer 65 der Welt ist die frühere Nummer eins Wiktoria Asarenka aus Belarus.
"Ich war sehr konzentriert von Beginn an und habe gut gespielt", sagte Petkovic: "Und ich hatte eine kleine Spionin in Angelique Kerber, die in Straßburg gegen sie gespielt hat. Dies ist mein liebster Grand Slam und ich bin dankbar, in meinem Alter noch immer hier zu spielen." Ein großes Lob gab es von Bundestrainerin Barbara Rittner am Eurosport-Mikrofon: "Das war ein Meisterstück. Ich habe sie selten in der ersten Runde eines Grand Slams so gut Tennis spielen sehen."
Petkovic, die in den vergangenen beiden Jahren bereits in ihrem Auftaktmatch ausschied, bleibt eine Expertin für französische Gegnerinnen. Sie hat nun acht ihrer letzten neun Partien gegen Spielerinnen aus dem Nachbarland gewonnen. Dodin, die im Halbfinale von Straßburg in Rückstand gegen die spätere Turniersiegerin Kerber aufgeben musste, fand letztlich kein Rezept.
Osaka wird in Paris nicht glücklich
Naomi Osaka setzte sich mit bunten Kopfhörern auf den Ohren aufs Podium und sprach mit leiser Stimme über ihren nächsten großen Dämpfer in Paris. "Es ist wirklich etwas enttäuschend", sagte die 24-jährige Japanerin im Flüsterton: "Ich wünschte, ich hätte mehr als zwei Matches zur Vorbereitung spielen können." Ihre Achillessehnenprobleme ließen nicht mehr zu.
Die viermalige Grand-Slam-Siegerin, die im vergangenen Jahr mit ihrem Rückzug nach der ersten Runde für großes Aufsehen gesorgt hatte, verlor gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova, an der sie schon bei den Australian Open gescheitert war, am Montag 5:7, 4:6. Die französische Hauptstadt bleibt ein schwieriges Pflaster für Osaka, die sich insgesamt auf den Plätzen in Europa nicht so wohlzufühlen scheint.
Ihre großen Erfolge feierte sie in New York und Melbourne. Bei den French Open und auch in Wimbledon ist sie bisher noch nicht über die dritte Runde hinausgekommen. Die Chance, ihre Bilanz noch in diesem Jahr zu verbessern, könnte sie auslassen. Denn Osaka deutete an, einen Bogen um den Wimbledon zu machen, wo es in diesem Jahr nach einer Entscheidung von ATP und WTA nicht um Weltranglistenpunkte gehen wird. Sie sei sich nicht "100 Prozent" sicher, was die Rasensaison angehe, sagte Osaka.
Titelverteidigerin ist schon raus
Unterdessen sorgen andere Spielerinnen für die sportlichen Schlagzeilen, allen voran Iga Swiatek. Die Weltranglistenerste zog mit ihrem 29. Sieg in Serie in die zweite Runde ein. Swiatek (20) hatte mit der ukrainischen Qualifikantin Lesia Zurenko beim 6:2, 6:0-Sieg in nur 54 Minuten keinerlei Mühe. "Ich liebe es, hier zu spielen, auch wenn es in den letzten Tagen regnerisch und ziemlich dunkel war", sagte sie anschließend. Wenig später scheiterte die Titelverteidigerin Barbora Krejcikova (Tschechien) mit 6:1, 2:6, 3:6 an der Französin Diane Parry.
Osaka hat ihre Liebe zu Paris noch nicht entdeckt. Vor dem Start des Turniers hatte die einstige Weltranglistenerste berichtet, dass sie noch immer bewegt sei von den Ereignissen des Vorjahres. "Ich will nicht lügen. Vor meiner Rückkehr war ich besorgt", sagte Osaka.
Sie hatte 2021 nicht an den obligatorischen Pressekonferenzen teilnehmen wollen und war nach öffentlichen Diskussionen schließlich nicht mehr zu ihrem Zweitrundenmatch angetreten. Osaka sprach in diesem Zug öffentlich ihre mentalen Probleme an und legte eine Spielpause bis zu den Olympischen Spielen in Tokio ein.
Zverev schon wieder gegen Baez
Bei den Herren steht der Zweitrundengegner von Alexander Zverev fest. Deutschlands Nummer 1 trifft auf Sebastian Baez. Der 21 Jahre alte Argentinier setzte sich am Montag 6:3, 3:6, 6:4, 6:3 gegen den Serben Dusan Lajovic durch. Zverev hatte bereits am Sonntag einen 6:2, 6:4, 6:4-Erfolg gegen den österreichischen Qualifikanten Sebastian Ofner vorgelegt.
Beide Profis haben sich zuletzt in der bisher einzigen Begegnung in Rom gegenübergestanden, Zverev gewann das Zweitrundenduell in zwei Sätzen. Wann die Partie in Paris stattfindet, ist noch offen.