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Tennis

Tag 9 in Wimbledon: Djokovic dreht 0:2-Rückstand und trifft auf Norrie - Maria gewinnt deutsches Duell gegen Niemeier

SID
Tag 9 in Wimbledon: Djokovic dreht 0:2-Rückstand und trifft auf Norrie - Maria gewinnt deutsches Duell gegen NiemeierGetty Images

Tatjana Maria hat das deutsche Duell in Wimbledon gegen Jule Niemeier gewonnen und spielt am Donnerstag um den Einzug ins Endspiel. Die 34-Jährige setzte sich im Viertelfinale gegen die zwölf Jahre jüngere Dortmunderin in einem mitreißenden Match mit 4:6, 6:2, 7:5 durch. In der nächsten Runde trifft Maria auf die an Position drei gesetzte Tunesierin Ons Jabeur, die einen Satzrückstand gegen Marie Bouzkova aus Tschechien aufholte und 3:6, 6:1, 6:1 gewann. 

Maria war bislang nie über die dritte Runde eines Grand Slams hinausgekommen, Niemeier spielte ihr zweites Majorturnier nach den French Open, in Paris verlor sie in ihrem Auftaktmatch. Beide spielten das erste deutsche Viertelfinale in Wimbledon nach Angelique Kerber und Sabine Lisicki 2012. "Ich habe überall Gänsehaut. Es war so ein schweres Match gegen Jule. Heute haben wir Deutschland wirklich stolz gemacht", sagte Maria nach dem hart erkämpften Sieg. 

"Das war großartige Werbung für das deutsche Damentennis", sagte auch Bundestrainerin Barbara Rittner dem SID . Rittner sei "stolz auf beide. Es war zu erwarten, dass es ein unglaublicher Kampf wird, mit Tatjanas Finesse und Jule, die ans Netz geht. Das hat richtig Spaß gemacht, sich anzuschauen."

Rittner, die Marias Karriere eng begleitet hatte, gönnt der zweifachen Mutter "ihren mit Abstand größten Erfolg. Wenn es eine verdient hat, dann sie", sagte die 49-Jährige. Auch für Niemeier, die erstmals in Wimbledon gespielt hatte, fand Rittner bewundernde Worte. "Jule hat gezeigt, dass dies nur der Anfang ist. Da steckt so viel mehr drin. An ihr werden wir viel Freude haben", sagte die langjährige Fed-Cup-Chefin.

Djokovic braucht ein Motivationsgespräch für die Wende

Bei den Herren hat Titelverteidiger Novak Djokovic ein überraschendes Aus im Viertelfinale in einem dramatischen Duell gerade noch abgewendet. Der sechsmalige Turniersieger aus Serbien bezwang am Dienstag den starken Südtiroler Jannik Sinner nach 0:2-Satzrückstand 5:7, 2:6, 6:3, 6:2, 6:2. Der Topfavorit (35) verhinderte damit seine erste Niederlage in Wimbledon seit 2017, als er im Viertelfinale gegen den Tschechen Tomas Berdych verletzungsbedingt hatte aufgeben müssen.

Wie er die Wende schaffte? Nach dem zweiten Satz habe er "auf der Toilette ein kleines Motivationsgespräch mit mir selbst im Spiegel gehabt", berichtete Djokovic lächelnd: "Das ist manchmal notwendig, wenn es nicht läuft." Er zog nach seinen jüngsten drei Siegen auf dem "heiligen Rasen" (2018, 2019, 2021) zum vierten Mal hintereinander und zum elften Mal insgesamt ins Halbfinale ein. 2020 war das Turnier wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden.

Am Freitag spielt Djokovic gegen Cameron Norrie um einen Platz im Endspiel. Norrie hielt die britischen Hoffnungen auf einen Heimsieg ebenfalls durch einen Fünfsatzsieg über David Goffin (Belgien) am Leben. Nach dem 3:6, 7:5, 2:6, 6:3, 7:5 in 3:28 Stunden steht der Weltranglistenzwölfte zum ersten Mal im Halbfinale eines Grand Slams.

Krawietz und Mies scheitern im Viertelfinale

"Die Erfahrung, so viele Spiele hier schon gewonnen zu haben, hat mir geholfen", sagte Djokovic nach seinem 26. Sieg in Serie in Wimbledon und dem 84. im Einzel dort insgesamt. Damit liegt er gleichauf mit Jimmy Connors; nur Rekordsieger Roger Federer (105) hat noch mehr Erfolge gefeiert. Der 20-jährige Sinner scheiterte wie bei den Australian Open (2022) und den French Open (2020) zum dritten Mal in der Runde der letzten Acht.

"Es war ein Riesentag von Jannik, ich bin mir sicher, dass er noch viele Gelegenheiten bekommen wird. Er ist unglaublich reif für sein Alter", sagte Djokovic. Sinner knickte im vierten Satz beim Stand von 2:5 um, hielt aber bis zum für ihn bitteren Ende durch. Im Achtelfinale hatte er im Duell der Jungstars mit dem Spanier Carlos Alcaraz noch ein Ausrufezeichen gesetzt (6:1, 6:4, 6:7, 6:3). 

Das deutsche Spitzendoppel Kevin Krawietz und Andreas Mies ist indes im Viertelfinale ausgeschieden. Das Duo aus Coburg und Köln unterlag am Dienstag den an Position zwei gesetzten Titelverteidigern Nikola Mektic und Mate Pavic aus Kroatien nach 100 Minuten mit 4:6, 3:6, 3:6. Die zweimaligen French-Open-Sieger hatten im All England Club erstmals die Runde der besten Acht erreicht.