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Tennis

Tag 3 in Wimbledon: Bittere britische Stunden - Kerber und Djokovic ohne Probleme - Sensation für Niemeier

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Tag 3 in Wimbledon: Bittere britische Stunden - Kerber und Djokovic ohne Probleme - Sensation für NiemeierAFP/SID/SEBASTIEN BOZON

Die britischen Hoffnungsträger Andy Murray und Emma Raducanu sind bereits am dritten Turniertag in Wimbledon ausgeschieden. Der zweimalige Champion Murray, der trotz einer künstlichen Hüfte wieder den Anschluss an die Weltspitze geschafft hat und zuletzt im Finale von Stuttgart stand, unterlag John Isner (USA) 4:6, 6:7 (4:7), 7:6 (7:3), 4:6.

Für US-Open-Siegerin Raducanu kam das Aus gegen die Französin Caroline Garcia, die beim Vorbereitungsturnier in Bad Homburg triumphiert hatte. Die 19-Jährige verlor 3:6, 3:6. Seit dem sensationellen Triumph in New York ist der Werbestar mit chinesischen und rumänischen Wurzeln auf der Suche nach dem Erfolg. Zuletzt litt Raducanu unter einer Rippenverletzung.

Murray (35) ging im neunten Duell mit Aufschlagriese Isner (37), der 36 Asse servierte, zum ersten Mal als Verlierer vom Platz. Bei seinem 14. Wimbledon-Turnier verpasste der zweimalige Olympiasieger aus Schottland erstmals die dritte Runde. Häufiger als Murray überstanden bislang nur Boris Becker (14), Novak Djokovic (16), Jimmy Connors (17) und Roger Federer (18) ihr Zweitrundenmatch im All England Club.

Otte trifft auf Shootingstar Alcaraz

Titelverteidiger Novak Djokovic (35) ist problemlos in die dritte Runde eingezogen. Der sechsmalige Champion aus Serbien gewann gegen den Australier Thanasi Kokkinakis 6:1, 6:4, 6:2. In seinem Auftaktmatch hatte der klare Turnierfavorit noch Anlaufschwierigkeiten gehabt und einen Satz abgeben müssen.

Oscar Otte ist an einem extrem kurzen Arbeitstag zum ersten Mal in seiner Karriere in die dritte Runde eingezogen. Der an Position 32 gesetzte Kölner, in Abwesenheit von Olympiasieger Alexander Zverev die deutsche Nummer eins, profitierte gegen Christian Harrison beim Stand von 3:1 im ersten Satz von der Aufgabe des US-Amerikaners.

Im nächsten Match wartet wahrscheinlich mehr Gegenwehr: Es geht gegen den spanischen Shootingstar Carlos Alcaraz (Nr. 5), der nach seinem Fünfsatzsieg in der ersten Runde gegen Jan-Lennard Struff mit Ottes Doppelpartner Tallon Griekspoor beim 6:4, 7:6 (7:0), 6:3 weniger Probleme hatte.

Ausgeschieden ist dagegen Qualifikanten Maximilian Marterer. Der Tennisprofi aus Nürnberg unterlag Frances Tiafoe (USA/Nr. 23) 2:6, 2:6, 6:7 (3:7). Marterer (27) hatte zuvor drei Matches in der Quali in Roehampton und erstmals in seiner Karriere auch ein Match auf der Anlage an der Church Road gewonnen. Otte (28) ist damit der einzige von ursprünglich sieben deutschen Spielern in der dritten Runde von Wimbledon. 

Größter Sieg für Niemeier 

Angelique Kerber bleibt bei ihrem Lieblings-Grand-Slam auf Kurs. Die Wimbledonsiegerin von 2018 gewann auch ihr zweites Match ohne Satzverlust und zog nach dem 6:3, 6:3 über Magda Linette in die Runde der besten 32 Spielerinnen ein. Dort trifft Kerber auf Elise Mertens (Belgien/Nr. 24) oder Panna Udvardy (Ungarn). Auch in dieses Match geht die Kielerin, die im vergangenen Jahr das Halbfinale erreicht hatte, als Favoritin.

Wimbledondebütantin Jule Niemeier hat nach dem bislang größten Sieg ihrer Tenniskarriere die dritte Runde beim Rasenklassiker erreicht. Die 22-Jährige aus Dortmund besiegte überraschend die an Position zwei gesetzte Anett Kontaveit (Estland) 6:4, 6:0. Nach nicht einmal einer Stunde verwandelte Niemeier, die erst ihr zweites Majorturnier spielt, ihren ersten Matchball.

"Hier auf Court 1 zu gewinnen, ist ein unglaubliches Gefühl", sagte die Nummer 97 der Weltrangliste: "Das war eines der besten Matches, das ich je gespielt habe." Niemeier stand erstmals auf einem der großen Grand-Slam-Courts und auch zum ersten Mal einer Konkurrentin aus den Top 10 gegenüber. Großen Respekt zeigte sie nicht: Wie bei ihrem Auftaktsieg über die Chinesin Wang Xiyu dominierte Niemeier mit ihrem Aufschlag - noch immer hat sie kein Break zugelassen. In Runde drei trifft Niemeier auf Lesia Zurenko (Ukraine).

Maria setzt sich gegen Cirstea durch

Nach der Turnierdebütantin Niemeier hat auch die zwölf Jahre ältere Tatjana Maria in der zweiten Runde von Wimbledon überrascht. Die zweifache Mutter gewann gegen die an Position 26 gesetzte Rumänin Sorana Cirstea 6:3, 1:6, 7:5 und stellte damit ihr bestes Ergebnis in Wimbledon ein. 2015 hatte Maria zum ersten Mal die dritte Runde erreicht.

Dort trifft sie am Freitag auf die Griechin Maria Sakkari, Nummer fünf der Setzliste. Maria war schon nach ihrem Auftaktsieg stolz gewesen auf ihren "ersten Grand-Slam-Sieg" mit zwei Kindern. Im April 2021 brachte sie ihre zweite Tochter zur Welt und schaffte nach der Geburt schnell wieder den Anschluss.

Dritter Coronafall in der ersten Woche

An Tag 4 des Turniers wurde ein dritter prominenter Coronafall bekannt. Am Donnerstag hat sich auch Roberto Bautista Agut wegen eines positiven Tests zurückgezogen, das teilte der an Position 17 gesetzte Spanier via Twitter mit. "Glücklicherweise sind die Symptome nicht sehr ernst, aber ich denke, es ist die beste Entscheidung", schrieb Bautista Agut.

Durch seinen Rückzug zieht der Kolumbianer Daniel Elahi Galan kampflos in die dritte Runde ein. Zuvor hatten Vorjahresfinalist Matteo Berrettini (Italien) und Marin Cilic (Kroatien) das Turnier aufgrund von Corona frühzeitig beenden müssen. Im Teilnehmerfeld der Frauen gab es bislang keinen bekannten Fall.

Tests sind offiziell nicht mehr erforderlich rund um das Turnier, auch Masken werden kaum noch getragen. Nach dem Ausfall des Turniers 2020 und der Pandemie-Ausgabe im vergangenen Jahr waren die Organisatoren zurück zur Normalität gekehrt. Mit 42.000 Besuchern am Tag ist die Anlage im Londoner Südwesten wieder voll ausgelastet.