Rafael Nadal hat erneut einen Satz abgegeben, letztlich aber souverän die dritte Runde in Wimbledon erreicht. Der Grand-Slam-Rekordsieger aus Spanien gewann gegen den Litauer Ricardas Berankis 6:4, 6:4, 4:6, 6:3 und trifft nun auf Lorenzo Sonego aus Italien. Für Nadal war es der 16. Erfolg bei einem der vier größten Tennisturniere in Folge.
Der 36-Jährige, der schon in der ersten Runde über vier Sätze gehen musste, bleibt im Rennen um den Kalender-Grand-Slam, den Triumph bei den vier größten Tennisturnieren in einer Saison. Die Australian und French Open hat Nadal trotz seiner chronischen Fußprobleme bereits gewonnen. In Wimbledon hatte er zuletzt 2010 triumphiert.
Swiatek wackelt nur kurz auf dem Weg zu Sieg Numner 37
Bei den Damen ist Vorjahresfinalistin Karolina Pliskova bereits in der zweiten Runde ausgeschieden. Die Nummer 6 der Setzliste aus Tschechien unterlag überraschend der Britin Katie Boulter 6:3, 6:7 (4:7), 4:6. Damit ist bereits die Hälfte der Top 10 des Frauenfelds aus dem Rennen um den Titel im All England Club. Turnierfavoritin Iga Swiatek gehört nicht dazu. Aber auch die 21 Jahre alte Polin wackelte, ehe sie ihre beeindruckende Serie durch das 6:4, 4:6, 6:3 gegen die Niederländerin Lesley Pattinama Kerkhove auf 37 Siege ausbaute.
Zum letzten Mal hatte Swiatek im Februar verloren, danach folgten sechs Turniersiege, darunter der Titel bei den French Open. Eine derart lange Serie hatte vor der Weltranglistenersten zuletzt Martina Hingis 1997 hingelegt. Die Schweizerin gewann damals ebenfalls 37 Matches nacheinander. Bis zur Bestmarke bei den Frauen ist es für Swiatek noch ein weiter Weg: 1984 blieb Martina Navratilova 74 Matches in Folge ungeschlagen.
Vor Pliskova, die bereits beim Vorbereitungsturnier in Eastbourne an Boulter gescheitert war, hatten die frühere Turniersiegerin Garbine Muguruza (Spanien/Nr. 9), Danielle Collins (USA/Nr. 7), Emma Raducanu (Großbritannien/Nr. 10) und Anett Kontaveit (Estland/Nr. 2) früh verloren; Kontaveit gegen die Dortmunderin Jule Niemeier.
Kerber bekommt es mit Mertens zu tun
Auch bei den Männern ist der Kreis der Top-Spieler ausgedünnt: Nach dem Rückzug des coronainfizierten Italieners Matteo Berrettini, der im Vorjahr das Finale erreicht hatte, flogen Casper Ruud (Norwegen/Nr. 3), Hubert Hurkacz (Polen/Nr. 7) und Felix Auger-Aliassime (Kanada/Nr. 6) bereits aus dem Turnier.
Die frühere Turniersiegerin Angelique Kerber bekommt es in der dritten Runde am Freitag mit Elise Mertens zu tun. Die Numer 31 der Weltrangliste aus Belgien gewann die Fortsetzung ihres am Abend zuvor unterbrochenen Matches gegen Panna Udvardy aus Ungarn 3:6, 7:6 (7:5), 7:5. Kerber (Kiel) hat das bislang einzige Duell mit Mertens 2019 in Doha verloren.
Das Match ist als zweites auf Court 1 angesetzt (Spielbeginn 14.00 Uhr MESZ), im Anschluss folgt Oscar Otte (Köln/Nr. 32) gegen Shootingstar Carlos Alcaraz (Spanien/Nr. 5). Ebenfalls am Freitag im Einsatz sind Jule Niemeier (Dortmund) gegen Lesia Zurenko (Ukraine) und Tatjana Maria (Bad Saulgau) gegen Maria Sakkari (Griechenland/Nr. 5).